„Wir sind mehr als zufrieden“

Internationaler Naturistenlauf setzt wieder einmal Maßstäbe

Die Überraschung steht dem Organisator des Internationalen Naturistenlaufs, Franz Dirscherl, im Gesicht geschrieben. Es sind 192 Sportlerinnen und Sportler gewesen, die auf dem Gelände des FKK Campingplatzes am Rosenfelder Strand im schleswig-holsteinischen Grube den Wettkampf gesucht haben. Aus vielen Teilen Deutschlands, aus Dänemark und Schweden, aus der Schweiz und aus Spanien, sogar aus den Vereinigten Staaten und der Dominikanischen Republik sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer angereist, um bei dem einzigartigen Event dabei zu sein. Die Skandinavier haben gleich 3 der Siegerpokale mit in den europäischen Norden genommen.

 

Ja, es ist ein Rekord, der in diesem Jahr aufgestellt worden ist“, berichtet Franz Dirscherl. Ihm sei bewusst, dass diese Rekordteilnahme Maßstäbe setze. Für ihn sei es eine Ermutigung, für die wenigen Stunden Wettkampf ein ganzes Jahr zu arbeiten. Dabei hat es das Wetter in diesem Jahr nicht so gut gemeint. Als die 5000 Meter Läufer starteten, prasselte ein Regenschauer auf die Sportler und Sportlerinnen den man zwar am Ende als erfrischenden Moment abtun konnte, trotz allem war es für die Organisatoren und die Läufer eine große Herausforderung.

Traditionell finden beim Internationalen Naturistenlauf zwei Nachwuchswettkämpfe statt. Einem Internationalen FKK-Familientreffen steht dies auch gut zu Gesicht. Denn während es bei den Kindern oft darum geht, nur das Ziel nach 500 Metern Laufstrecke zu erreichen, zählt bei den Erwachsenen der olympische Gedanke: „Dabeisein ist alles.“
Nicht nur für Lauf-Organisator Franz Dirscherl zählt der Idealismus. Zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind lediglich für den Naturistenlauf an den Rosenfelder Strand gereist. Den einen ist es gelungen, einen Wochenendtrip daraus zu machen. Andere haben die Mühen auf sich genommen, wirklich nur die Zeit des sportlichen Wettkampfs vor Ort zu sein. Da verwundert es nicht, dass Mittsiebziger auf der Rückbank einer Limousine nächtigen oder ein Teilnehmer am Mittag aus Stuttgart mit der Bahn anreist, um unmittelbar nach dem Erreichen der Ziellinie wieder auf die Schienen zu gehen.

„Wir sind mehr als zufrieden“, freuen sich Lauf-Organisator Franz Dirscherl und die Schirmherrin des Internationalen Naturistenlaufs, Sieglinde Ivo. Die Präsidentin der Internationalen Naturisten-Föderation (INF) reist alljährlich aus Österreich nach Schleswig–Holstein, um den Startschuss für den Internationalen Naturistenlauf zu geben. Für sie sei es eine Ehrensache, meint sie. Es beeindrucke sie jedes Mal wieder, welche Bedeutung der Naturistenlauf in der FKK–Szene habe, aber auch wie wichtig Einzelnen es sei, im Adam-und Eva-Kostüm den sportlichen Wettkampf zu erleben.

„Entscheidend ist es ja nicht, dass ich Rekordzeiten laufe. Wichtig für mich ist es, dass ich die Laufstrecke durchstehe und dies in einer soliden Zeit“, ist ein älterer Teilnehmer vernehmbar er gewesen. Dies ist ganz im Sinne von Franz Dirscherl, dem Organisator des Naturistenlaufs. Ob jemand beim Walking, beim Nordic-Walking oder beim Laufen dabei sein wolle, für jeden sei eine Option dabei. Ob über 5000 oder 10000 Meter, die Mühen und die Freuden stehen den Sportlerinnen und den Sportlern auf jeden Fall  im Gesicht geschrieben.

Am Samstag, 1. August 2015, kann sich jeder selber davon überzeugen. Dann findet der 6. Internationale Naturistenlauf an demselben Ort und zu derselben Zeit statt.


Text und Fotos: Christoph Müller (FSG Nordrhein-Westfalen
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