Wildpferde

Endlich haben wir „sie“ gesehen!

Wir, die HSN-Jugend, waren mit zum Kubbturnier gefahren. Das Turnier hat viel Spaß gemacht und war um 15.30 Uhr zu Ende. Für uns ist der NBI etwas Besonderes, klar ist es auch ein tolles Gelände und die Mitglieder sind super nett, ABER für uns sind deren „Nachbarn“ etwas Besonderes. In dem an das Gelände angrenzenden Naturschutzgebiet leben neben Galloway-Rindern auch richtige Wildpferde! Wir waren bei jedem unserer Besuche in dem sehr weitläufigen Naturschutzgebiet, um die Wildpferde zu sehen. Über Stunden sind wir durch das Gelände gestreift, mit Führungen oder alleine, nie haben wir „sie“ gesehen.

Auch bei diesem Besuch wollten wir „sie“ unbedingt suchen. Das Turnier hat uns fast etwas zu lange gedauert, nach der Siegerehrung gab es dann kein Halten mehr, auch das bevorstehende Grillen konnte uns nicht mehr davon abhalten. Wir wollten einfach los und so machten wir, Jasmin (FSH), Milina, Emely, Lina, Mama und ich (HSN) uns auf den Weg. Wir trafen gleich am Anfang eine große Gruppe Galloway-Rinder mit Kälbern und einen ziemlich verrückten Bullen. Wir wollten ihm einen unserer Äpfel geben – so etwas hat er wohl noch nicht gesehen, denn als ich ihm den Apfel geben wollte, fing er wie verrückt rum zu hopsen. Gegessen hat er den Apfel auch nicht.

Unser Weg führte uns in die Hügellandschaft. Dort teilten wir uns in drei Gruppen auf: Jasmin und Lina, Emely und ich, Mama und Milina. Wir suchten das weitläufige Gelände ab – nichts – nach fast einer halben Stunde trafen wir uns wieder. Jede Gruppe hatte sowohl Hufspuren als auch Pferdeäppel gefunden. Sie sind hier – irgendwo – nun war die Frage, zurück zum NBI und was essen oder suchen wir weiter? Emely und ich wollten weitersuchen, die Anderen wollten zurück. Als Mama unsere traurigen Gesichter sah, machte sie den Vorschlag, noch ein Stück bis zum Ende der Hügellandschaft zu gehen. Das war für die Anderen auch ok. Also machten wir uns wieder auf den Weg.

Nach knapp zehn Minuten erreichten wir das Ende, ein schmalerer Weg führte dann mit einer Kurve wieder auf einen neuen Abschnitt des Naturschutzgeländes. Auf der linken Seite waren wieder einige Rinder. Wir überlegten, ob wir weitergehen oder jetzt durch ein Tor das Gelände verlassen sollten, langsam hatten wir alle Hunger. Auf einmal durchbrach ein Schnauben die Stille. Wir guckten uns an und kurzdarauf war noch ein Schnauben zu hören. Wir sind leise weitergegangen und als wir um die Ecke kamen, sahen wir „sie“ – da standen fünf Wildpferde und grasten.

Mein Herz hüpfte so verrückt wie der Bulle am Anfang. Ich musste vor Freude weinen, ENDLICH nach so vielen Versuchen hat es geklappt. Wir sind langsam auf die Gruppe zu gegangen. Wenn sie in unsere Richtung geschaut haben, haben wir uns kurz hingehockt, damit sie keine Angst vor uns haben. So konnten wir uns ihnen tatsächlich nähern. Zwei von ihnen waren etwas schüchtern, aber die anderen drei kamen uns sogar entgegen.

Wir konnten sie streicheln! Schnell hatte jeder von uns „seinen“ Liebling gefunden. Meinem Liebling – einem Wallach – habe ich den Namen Jenkie gegeben, nachdem ich ihn einige Zeit gestreichelt habe, lief er mir überall hinterher. Ich bin über einen kleinen Graben gesprungen und er hinterher. Zum Schluss ließen sich auch die beiden scheueren Pferde streicheln.

Wir waren alle soooooooooo glücklich. Es fiel uns sehr schwer, die Pferde da zu lassen. Mama meinte, dass sie es nirgends so schön haben wie hier! Die Pferde sind uns noch ein Stückchen gefolgt, aber dann blieben sie in „ihrer“ Welt zurück.

Als wir zurück beim NBI waren, haben wir allen von den Pferden erzählt. Edeltraut meinte zu Mama, als sie uns das Tor auf gemacht hatte, konnte sie in unseren Gesichtern sehen, dass wir die Pferde gesehen haben, wir hätten alle gestrahlt!

Wir haben gegessen und sind mit der Seilbahn über den See gefahren und hatten riesig Spaß. Später sind wir noch einmal ins Naturschutzgebiet gegangen und haben die Gruppe wieder gefunden. Am liebsten möchte ich meine Sommerferien beim NBI verbringen und ganz oft Jenkie und seine Freunde treffen. Ein Traum ist wahr geworden!

Vianne

Das zweite Mal bei „unseren Lieblingen“

Da uns das erste Treffen zu kurz war, wollten wir unbedingt nach dem Abendessen noch einmal zu ihnen. Diesmal bin ich mit Pit, Daniel und Vianne zu den Pferden gegangen. Wir haben uns nach Ankunft im Naturschutzgebiet wieder in zwei Gruppen geteilt. Daniel und Vianne waren eine Gruppe, Pit und ich die zweite Gruppe. Daniel und Vianne sind gleich zu der Wiese gegangen, wo wir die Pferde nachmittags gefunden hatten. Pit und ich haben zuerst in der Hügellandschaft gesucht und sind später zu Daniel und Vianne gegangen.

Die Pferde hatten sich diesmal zwischen einigen Tannen zurückgezogen. Erst waren sie etwas ängstlich und sind weg gegangen, aber nach kurzer Zeit haben sie wieder Vertrauen gefunden und sind zu uns gekommen.

Jenkie spielte sogar mit Pit. Wir hatten allen Pferden nachmittags schon Namen gegeben: Jenkie, Harley, Joker, Happy und Sunny. Gefährlich wurde es für alle, als sich ein hornissenartiges Tier auf Harleys Rücken setzte. Aus Angst vor einem möglichen Stich, haben wir die Pferde aufgescheucht, damit sie weggaloppierten und das komische Tier nicht zu stechen konnte. Nach ca. zehn Minuten beruhigte sich die Gruppe und wir konnten sie wieder streicheln.

Leider mussten wir um 21.15 Uhr wieder auf dem Gelände sein. Der Abschied fiel uns noch schwerer als vor einigen Stunden, denn nun war klar, es ist ein Abschied für lange Zeit. Wir, Vianne und ich hoffen für einige Tage – vielleicht sogar eine Woche – in den Ferien zurückzukommen.

Emely